Fermersleber Sportverein 1895 e.V.
Budosport

Die Geschichte des Judo

DER JAPANISCHE URSPRUNG

Seit Anbeginn der Menschheit werden Kämpfe von Menschen ausgetragen. Vermutlich gab es in Asien die ersten Kampfarten, die systematisch aufgebaut waren. Da Japan besonders kriegerisch war, wurden für die Schlachten spezielle waffenlose Techniken entwickelt. Die ersten Dokumente, welche solche Kampfarten beschrieben, stammen aus dem ersten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Zunächst wurde in zwei Gruppen unterteilt: das „Bu-Gi" zum militärischen Zwecke und das „Kyo-Gi" als Wettkampfform.Im 16. Jahrhundert unserer Zeitrechnung gewann das „Jiu-Jitsu" zunehmend an Bedeutung, welches ein geschlossenes System waffenlosen Kampfes darstellte. Zunächst gab es noch keine speziellen Hallen dafür - die Kämpfe und Übungseinheiten fanden in alten Tempeln statt. Daraus resultiert auch der Brauch, sich vor dem Gegner zu verbeugen, da dies damals noch zu Ehren der Götter getan wurde (genauso wie die Verbeugung bei Betreten der Judohalle, der „Dojo"). Diese Tradition ist immer noch gebräuchlich. Ein Waffenverbot im Japan des 17. Jahrhunderts trug zur Verbreitung und Zunahme vieler waffenloser Kampfsportarten dort bei. Als das Kaiserreich sich in den nächsten Jahrhunderten der Welt jedoch öffnete, verloren die einstigen Samurai-Werte ihre Bedeutung und viele alte Traditionen, so auch „Jiu-Jitsu", wurden beinah vergessen.   ERWIN BÄLZ UND JIGIRO KANO 

 

Nachdem Erwin Bälz (1849-1913) 1876 nach Japan reiste, wurde er Dozent an der kaiserlichen Universität von Tokyo.  Er untersuchte und erforschte japanische Kampfsportarten, wie z.B. „Jiu-Jitsu".  Dabei wies er seinen Studenten Jigiro Kano ebenfalls daraufhin. Dieser war begeistert von den alten Kampftechniken. Kano wurde am 28. Oktober 1860 in der Nähe von Kyoto geboren. Seine Ahnen waren Samurai, weshalb er gut mit deren Regeln vertraut war. Er war sprachbegabt und fing mit 17 Jahren an der Tokyoer Universität zu studieren an. Nachdem er das „Jiu-Jitsu" untersucht hatte, begann er eine eigene Kampfsportart zu kreieren, wobei er mehrere Kampfesarten mischte, sich aber am meisten am „Jiu-Jitsu" orientierte. Dabei wählte er effektive, aber ungefährdene Techniken. Z.B. wurden Schläge, Tritte und tödliche Würgen nicht einbezogen. Dieses neu geordnete System nannte er „Kodokan Judo". Der Name setzt aus dem Namen der von Jigiro Kano gegründeten Sportakademie „Kodokan", und dem japanischen Wort für „sanfter Weg" („Judo") zusammen. Judo wurde in Japan schnell beliebt und in den Schulen unterrichtet. Da zu jener Zeit Japan ein beliebtes Reiseziel für Forscher war, wurde Judo im 20. Jahrhundert weltweit verbreitet und anerkannt. Es folgten europaweite Vereinsgründungen und erste Wettkämpfe.   

 

NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG 

Da die USA Japan den Stolz, den Kampf, verbaten, wurde Judo von 1945-48 von den Alliierten untersagt. Danach gewann es trotzdem schnell wieder an Beliebtheit und wurde 1964 für Männer und 1992 für Frauen olympisch.Heutzutage ist es die zweitpopulärste Sportart weltweit